Zur Erinnerung:

Aus der Richtlinie 1/76 des Ministeriums für Staatssicherheit:

“Zersetzungsmaßnahmen”:

Die „systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer und diskreditierender, sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben“;

Die „systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher Mißerfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens einzelner Personen“;

Die „zielstrebige Untergrabung von Überzeugungen im Zusammenhang mit bestimmten Idealen, Vorbildern usw. und die Erzeugung von Zweifeln an der persönlichen Perspektive“;

Das „Erzeugen von Mißtrauen und gegenseitigen Verdächtigungen innerhalb von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen“;

„Die Vorladung von Personen zu staatlichen Dienststellen oder gesellschaftlichen Organsiationen mit glaubhafter oder unglaubhafter Begründung“

(Richtlinie 1/76 zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge (OV). MfS GVS 100/76. BStU ZA BdL 003234, S.47f.)

Vom Hauptschulungsamt der NSDAP wurden die Aufgaben eines Blockwarts 1940 so beschrieben: „Der Hoheitsträger muss sich um alles kümmern. Er muss alles erfahren. Er muss sich überall einschalten.“ Zur politischen Überwachung führte er eine normierte Haushaltskartei, notierte Unmutsäußerungen und das Verhalten bei Beflaggung gab Leumundszeugnisse ab und war allgegenwärtiger Ansprechpartner für Denunziationen.

(Quelle: Wikipedia)

Cancel Culture bezeichnet das gesellschaftliche Phänomen, bei dem Einzelpersonen oder Gruppen versuchen, Personen, Unternehmen oder Organisationen aus dem öffentlichen Diskurs oder dem sozialen Umfeld auszuschließen („zu canceln“), weil deren Handlungen oder Aussagen als inakzeptabel, beleidigend oder moralisch verwerflich wahrgenommen werden, ohne dass diese gegen ein Gesetz verstoßen hätten.

Es gibt einen expliziten Aufruf zur sozialen oder wirtschaftlichen Sanktion (z. B. Boykott, Jobverlust, Veranstaltungsabsage).

Der Fokus liegt nicht nur auf Kritik, sondern auf Angriffen gegen die Person und auf dem Ausschluss aus der Öffentlichkeit.

Das Ziel ist oft eine moralische oder politische "Säuberung" des Diskurses.

Es gibt Druck auf Unternehmen oder Institutionen, sich zu distanzieren.